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Waffen


In den Geschichtsbüchern wird immer geschrieben das die Wikinger wenig Metall hatten und das Schwert eine seltene und kostbare Waffe gewesen ist, was teilweise sicherlich auch wahr ist.
Teilweise, weil es auf den Bauern (aber auch das fuer mich freglich ist, den viele Bauern waren durchaus wohlhabend. So wie es auch einige Bauern gab die jeden Sommer auf Viking fuhren) zutreffen mag, aber nicht unbedingt auf den Krieger.
Der Bauer der sich im Kriegsfall schnell rüsten musste, wird sich einen Schild gemacht haben aber sicherlich weder Zeit noch Mittel gehabt haben sich mal eben schnell einen Schildrand um den Schild zu nieten.
Auch wird er im seltensten Fall die Mittel gehabt haben sich ein Schwert zu leisten, sondern einfach seine Axt zur Hand genommen haben.

Steini

Verschiedene Schwertfunde

Aber im Fall der Söldner, Plünderer, Gefolgsleute und sicherlich auch der

weitreisenden Händler wird das anders gewesen sein. Sie hatten die Mittel und auch Grund diese Mittel aufzutreiben.
Das fränkische Ausfuhrverbot für Schwerter in den Norden, wird bestimmt nicht wegen zwei oder drei dorthin verkaufter Klingen erlassen worden sein.

Ibn Fadlan berichtet von den Rus das sie nie ohne Axt, Dolch und Schwert am Gürtel aus dem Haus gingen. Wenn man sich weiterhin mal die Menge der in Museen ausgestellten Schwerter ansieht, kann das Schwert so selten nicht gewesen sein.
Und wenn man dann bedenkt das nur ein verschwindend kleiner Teil der im Umlauf gewesenen Schwerter ausgegraben wurde, sei es weil der Rest verrottet ist (was bei Metal das im Erdreich liegt auch nicht verwunderlich ist) oder weil man zwei Meter neben dem in der Erde befindlichen Schwert gegraben hat, werden die gefundenen vielleicht nicht mal ein Prozent der damals existierenden ausmachen.

Was wiederum in Bezug der damaligen Bevölkerungsdichte eigentlich eine ganze Menge ist.Nicht zu vergessen die berühmten Ulfbert Klinge, die nach den aktuellen Forschungskenntissen anscheinend aus einer „Fabrik“ kommen, was ja wohl auf eine Massenproduktion schliessen lässt.

Jeder Krieger hatte eine individuelle Ausrüstung weil es seine Angelegenheit war

Bruenne

Järvs Dänenaxt

sich bestmöglich auszurüsten und der Schwergerüstete mit Helm und Kettenhemd war wohl ehr selten. Nicht aufgrund des Metalls sondern aufgrund der Arbeit, erst muss der Draht gezogen und zu Spiralen aufgedreht werden, dann zu Ringen geschnitten, und zu guter letzt wollen 30 – 50 000 Ringe verflochten und jeder einzelne vernietet werden.

Die meisten kämpften barhäuptig oder von einer Lederkappe Bzw. einem Lederhelm geschützt. Der Stahlhelm bildete ehr die Ausnahme, wird jedoch bei den Berufskriegern auch einen wesentlich höheren Anteil gehabt haben als bei den Bauern.
Der Torso war ebenfalls gar nicht oder durch Lederkleidung die zu Teil auch gehärtet wurde, durch Polsterwämser oder durch mit Teer bestrichene und dadurch gehärtete Mäntel geschützt. Was Ragnar Lodbrok schließlich seinen Namen verlieh. Wie gesagt hat das Kettenhemd ehr die Ausnahme, da es für viele Krieger nicht erschwinglich gewesen sein wird.

Verschiedene Speerfunde

Wer eine Einhandwaffe wie Schwert, oder Axt und vielleicht Langsax führte trug in der

anderen Hand einen Schild. Dieser Schild bestand meist aus Fichtenenholzbrettern war rund und hatte bis zu einem Meter Durchmesser. Er wurde mit Leinen oder Leder beklebt, hatte einen Metallrand und war bunt, teilweise auch mit Motiven aus den Göttersagen oder Ornamentik bemalt.
Der Schild hatte keine Riemen für den Unterarm, sondern wurde an einem Griff der von hinten in der Mitte des Schildes angebracht war geführt.
Da jedoch Speere und auch Pfeile den Schild ein paar cm durchschlugen war von außen auf dem Schild ein Metallener Buckel, der Schildbuckel angebracht um die Hand zu schützen.
Dann gab es noch die Langwaffen wie Speer und Dänenaxt.

Die Speere waren bis zu drei Meter lang und waren nicht zum werfen geeignet. Mit ihnen wurde

Replike eines Axtfundes

nicht nur gestochen, sondern da sie eine lange Spitze mit zwei scharfen Schneiden hatte wurden mit ihr in der engen Schlacht auch Hiebe auf Kopf und Schultern versetzt.

Die Dänenäxte hatten ein größeres Axtblatt als die Äxte die mit einer Hand geführt wurden und einen Siel bis zu ca. 1,80 m. Ihre Aufgabe war es nicht nur zu spalten sondern auch sich in die gegnerischen Schilde einzuhaken und diese wegzureißen um den Speeren oder Schwertern den ungeschützten leib zu bieten.

Beide Waffen wurden in Schlachten aus der zweiten Reihe über die Köpfe der ersten Reihe hinweg geführt. Denn da die Langwaffenträger, zum Gebrauch der Waffe beide Hände brauchten,

Verschiedene Messerfunde

konnten sie sich nicht selbst mit einem Schild decken. Diese Aufgabe übernahmen die Schilde

der ersten Reihe für sie. Aber natürlich wurden als Distanzwaffen auch Wurfspeere, Bögen und Steine eingesetzt und für den Nahkampf wenn der Schild geborsten, der Axtstiel zerhauen,
die Klinge gebrochen, der Speerschaft zersplittert war, wurden auch Kuzsax und Messer eingesetzt.




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