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Kleidung


Die in Haithabu gefunden Kleidungsreste stammen aus drei Quellen.
Zum einen aus den Gräbern und den Siedlungsresten, und zum anderen von Stoffstücken welche benutzt wurden um die Schiffe zu teern.
Erstaunlich ist dabei das bei den Stücken die zum Teern gebraucht wurden welche dabei waren die noch unbenutzt waren und auch kaum welche dabei waren die geflickt waren.

Wikinger Frau

Wo man doch vermuten könnte da in einer Zeit in der Ressourcen Knapp

sind wirtschaftlich gedacht, und Lumpen dazu verwendet werden. Den Menschen in Haithabu kann es nicht schlecht gegangen sein.
Außer dem Zweck des Schutzes vor Umwelteinflüssen hatte die Kleidung auch den Zweck zu zeigen wer man war.
Das Kleidung auch etwas über den Stand verrät zeigt auch de Bericht Notgers über eine Gabenverteilung am Hofe Kaiser Ludwig des Fromen im 9. Jahrhundert:
An diesem Tage teilte er allen die im Palaste aufwarteten und am Hofe dienten, je nachdem was der einzelne war, Geschenke aus. So das er den Vornehmeren allen Wehrgehänge oder Gürtel und wertvolle Kleidungsstücke ... austeilen ließ.
Den Geringeren aber friesische Mäntel von jeder Farbe gegeben wurden, während Pferdewächter , Bäcker und Köche mit Kleidern aus Wolle und Leinen und halblangen Schwertern wie sie es brauchten bedacht wurden.

Schon an der Qualität der Tuche sah man was der Träger des guten Stückes hatte.

Frauenkittel, Kinderkittel und Gugel

Die feinen Tuche waren wohl den Leuten mit dem etwas höheren Einkommen vorbehalten. Für den einfachen Menschen mussten die derberen Stoffe reichen.
Die Kleidung der gut situierten Damen und Herren aus Haithabu unterschied sich von jener der unteren Schichten, die jedoch stets bemüht war die Kleidung der hohen Herren und Damen nachzuahmen.
So ist ein Pelzimitat nachgewiesen das aus stark gerauter Wolle besteht welcher beim Weben teilweise noch Tierhaar zugegeben wurde.
Primär wurde die Kleidung aus Wolle gefertigt, aber ab dem 9. Jahrhundert nahm die Verarbeitung von Leinen massiv zu.
Wenn man sich die Kleiderfunde von Haithabu betrachtet fällt auf das dessen Einwohner für bestimmte Kleidungsstücke verschiedene Webarten verwendeten.

Pelzimitat

Im groben wurden folgende Stoffqualitäten für folgende Produktgruppen verwendet:



Kräftige geraute Stoffe: Teppiche, Mäntel und Überwürfe.
Mittelfeine Stoffe: Kurze Wamsgewänder.
Feine Gewebe: Oberkittel und Klappenröcke.

Wenn man sich wiederum die Moorfunde oder Gräber einfacherer Leute anschaut fällt auf das diese sich den Luxus anscheinend nicht leisten konnte.

Dort nahm man für jedes Kleidungsstück den Stoff der gerade zur Hand war.

Die Stichweite der Nähte betrug 5 mm bei groben Stoffen und 3 mm bei feinerer Geweben. Die Ärmelöffnungen der Haithabukittel betrug 17 - 20 cm.
In Birka wurden auch komplizierte Ziernähte aus Gold- bzw. Silberdraht und Seidengarn gefunden worden.

Bei den Kitteln unterschied man zwischen Unterkittel Underkyrtill

Gewandungen vom Osebergteppich

und dem Oberkittel. Der Oberkittel wurde wahrscheinlich nur außerhalb des Haushaltes getragen, er war robuster gearbeitet als der Unterkittel und wahrscheinlich meist gefüttert.
Viele der Unterkittel waren mit importierter Walnußschale gefärbt welche eine rötliche bis gelbbraune Färbung ergibt.
Des weiteren hat die Walnußschalenfärbung einen Antibakteriellen Effekt, welcher vielleicht auch der hauptsächliche Grund der Walnußchalenfärbung war.

Wikinger Mann

Folgende Kleidung ist für die Geschlechter nachgewiesen:

Mann:

Überwurf aus Wolle
Unter und Oberkittel Beinkleider in Form von Hosen und Gamaschen.
Wickelbänder
Verschiedene Kopfbedeckungen
Klappenrock

Frau:

Trägerrock aus Wolle
Unter und Oberkittel
Verschiedene Kopfbedeckungen
Klappenrock
Überwurf aus Wolle




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