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Idisi


Idisi sind die Erwählerinnen der Schlachtentoten. Wenn irgendwo ein Kampf entbrennt kommen die Idisi durch die Luft gezogen und lassen sich selbst in Wehr zwischen den Kämpfenden nieder. Dabei ergreifen sie Partei für eine Seite und beteiligen sich unsichtbar an dem Kampfgeschehen.
Dem Feind legen sie Haften an und lassen ihn straucheln, durch Zaubersprüche hemmen sie den Sturmlauf des Feindes und lassen den Schrecken in den Feind fahren. Den Freund schirmen sie und lösen die Haften von seinen Händen und Füßen, die feindliche Idisi ihm an gezaubert haben.
Nach ihrem Wirken heißen sie Schutzdise und Trugdise. Trudwis halten das fliehende oder feindliche Heer auf, Stillihere wachen über den Kampf, Gundwara verleihen den Sieg, Gabahilt verschaffen den Frieden, Friduhilt ist die Führerin in der Kriegsnot, Waledrut opfern nach dem Sieg das Heer der Feinde.

Die Wohnungen der Idisi befinden sich in den Bergen . Dafür sprechen Namen wie Brunhildenstein, Brunhildenstuhl und Brunhildenbett.
Auch auf einem Gedenkstein sind sie zu finden. Der Stein ist dem Tius Thingsus und den beiden Alisigis Bede und Fimmilene geweiht. Bei den Alaisigis handelt es sich um Siegspenderinnen.
Tacitus berichtet das bei Schlachten Mütter, Frauen und Kinder am Rand des Schlachtfeldes standen und Lieder sangen. Vielleicht Bittgesänge welche die Idisi gewogen machen sollten?

Im Merseburger Zauberspruch heisst es:
Einst setzte sich Idisi hierher und dorthin
Die einen hefteten Hafte die anderen hemmten
das Heer, noch andere klaubten an den Fesseln,
entfliehe den Haftbanden, entfliehe den Feinden.