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Das Trinken


Das Horn ist das Herz des Festes, das Gelage sein Höhepunkt, eine damalige Beschreibung für Feste war "Das Horn geht in den Händen der Männer".
Durch das Trinken aus dem Horn werden die Freunde heilhafter, kräftiger im Kinderzeugen und Kampf, ihr Gedächtnis und die Worte auf ihren Lippen wurden heilhafter, Ernteheil und Spinnheil wie Sigdrifa sagt.
Wacher Grimm im Streit und unverbrüchlicher Friede,unter den Menschen daheim. Alles wird gestärkt und erhöht.

Auf Jarl Sigurds Blot auf Hladir wurden drei Becher getrunken (das Horn wurde dreimal im Kreis gereicht). Den ersten Becher auf Odin für Sieg und Macht für den König, den zweiten Becher für Njörd und Freyr für Ernte und Frieden und als dritten Bragis Becher, für die Verwandten.

Bei Beginn des Gelages stand eine Reihe von kleinen Tischen vor den Bänken, das Essen wurde auf Schüsseln verteilt und jeder nahm sich selbst so viel er wollte und konnte. Wenn alle ihren Hunger gestillt hatten wurden die Tische weg gerückt und der Trank begann zu kreisen.

Es wird zuerst dem vornehmsten (dem angesehensten) gereicht, dem Mann der den Hochsitz inne hat, und wenn er es geweiht hat, trinkt er dem nächsten in der Runde zu. So geht das Horn beständig in Richtung des Sonnenlaufes im Kreis, von Mensch zu Mensch. Wenn man das Horn empfängt steht man auf und sagt einen Spruch oder tut ein Gelübde, leert das Horn und reicht es weiter. Dabei wird es der Reihe nach weiter gegeben und es ist nicht erlaubt seine Vorliebe für den einen oder anderen dabei zu zeigen.
Jemanden in der Runde zu übergehen wäre ein schlimmes Vergehen gegen das heilige Gesetz und würde den Festfrieden brechen und damit das Heil ins Unheil kehren. Entgegen der weitläufigen Meinung war das Getränk der Wahl auf den Festen nicht der Met. Dieser war eher die Ausnahme, das Bier war das heilige Getränk des Festes.


An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Größe der Trinkhörner auslassen. Da es ganz so aussieht als wenn jeder das Horn zur Neige trank bevor er es weiterreichte, kann das Horn eigentlich nicht immens groß gewesen sein.
Bedenkt man jedoch das oft angedeutet wird das es gewaltiger Schlucke bedurfte das Horn zu leeren, muss man sich die Frage stellen wie das Bier unserer Ahnen beschaffen war, wie viel Alkoholgehalt es hatte und was da so alles drin war.
Zum einen glaube ich nicht das die Leute nach der dritten Runde schon total betrunken waren, zum anderen hat ja auch jeder Magen nur eine gewisses Füllvermögen, ich meine wer kann den innerhalb von einer halben Stunde fünf Liter trinken?
Dr. Prof. Rätsch hat Reste eines Kultbieres untersuchte die an irgendwelchen Scherben verblieben sind.
Nach seinen Angaben waren im Bier wohl Substanzen zu finden die in unserem heutigen Bier nicht mehr zu finden sind, wie Bilsenkraut, verschiedene Pilze usw.

Das Fest Bier ist ein ganz besonderes Bier, es war nicht das gleiche das ansonsten getrunken wurde. Deswegen brauen wir unser Festbier auch selbst, bzw. haben es vor ;-).